Informationen über die Gemeinde
Die Geschichte des kleinen Dorfes Wahlstatt (Legnickie Pole) am Rande des Stadtgebietes von Liegnitz ist eng mit der Verteidigung christlicher und europäischer Werte verbunden. Diese nahe der A-4 gelegene Stätte ging als Schauplatz für eine der bedeutendsten Schlachten in die Geschichte Europas ein. Am 9. April 1241 trat Herzog Heinrich II. der Fromme, der Sohn der hl. Hedwig, mit seinen polnischen und deutschen Rittern dem mongolischen Reiterheer entgegen. Er unterlag der Übermacht der Mongolen und fiel auf dem Schlachtfeld. Die Tradition dieser bedeutungsvollen Geschehen und die Erinnerung an deren Teilnehmer wurden und werden auch seit Jahrhunderten weiterhin durch Polen, Deutsche und Tschechen wach gehalten, und zwar sowohl durch Katholiken als auch durch Protestanten. Alljährlich veranstaltet die hiesige Pfarrei Feierlichkeiten, bei denen sich Vertreter aller uniformierten Diensteinheiten Niederschlesiens treffen. An der Stelle, an der die hl. Hedwig, die Herzogin von Schlesien Und Polen, die Leiche ihres Sohnes auf dem Schlachtfeld gefunden hatte, stiftete sie eine kleine Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit. Sie kurde um die Wende des XII. und XIII. Jh. in Stein errichtet. Seit 1961 beherbergt die Kirche das Museum der Schlacht bei Wahlstatt. 1723-1738 wurde neben der bestehenden kleinen Kirche ein mächtiger Sakralbau errichtet, ein Zeugnis christlichen Glaubens und christlicher Kultur, von Kennern als „Perle reinsten Barocks” in diesem Teil Europas hoch geschätzt. Das der Apotheose des Heiligen Kreuzes und der Heiligen Hedwig, der Schirmherrin von Schlesien, geweihte Gotteshaus kurde als Architekturdenkmal des Weltkulturerbes anerkannt. In der Sonne funkeln die Herzogskronen an den Barockhelmen der zwei Türme. Schon aus der Ferne sieht man, dass es ein großartiges Bauwerk ist, das an einer Stätte erbaut wurde, die für dieses Land von weittragender Bedeutung war. Mit dem Entwurf wurde der Bayer Kilian Ignatz Dientzenhofer betraut - der herausragendste Baumeister des europäischen Barocks. Die schönste Zierde der Hedwigskirche ist die Deckenausmalung des bayrischen Malers Cosmas Damian Asam von 1733. Den Betrachter entzücken Reinheit und Frische der reichhaltigen Farbpalette. Die Fresken haben sich bis auf den heutigen Tag in unveränderter Form erhalten – ein Evenement von Weltmaßstab. Asams Malerei ist von tiefgreifendem religiösem Gehalt. Das Mittelfeld der Kuppel zeigt die Szene, in der die Kaiserin St. Helena und Bischof Makarius das Heilige Kreuz auffinden. Die Großen dieser Welt verneigen sich vor dem Kreuz und erweisen ihm Ehre. Umrandet wird das Gemälde von anderen Bildern. Sie zeigen Maria, die den Kopf der Schlange zertritt, die Szene der Zerstörung des heidnischen Venus-Tempels Und eine Reihe von Episoden aus der Missionstätigkeit der Benediktiner. Über der Orgelempore ist - wie in der Chronik von Jan Długosz - das Schlachtfeld von Wahlstatt zu sehen, auf dem Herzogin Hedwig den Benediktinern die Holzreliquien vom Heiligen Kreuz überreicht. Die Altarbilder in den vier Seitenkapellen schuf Wenzel Lorenz Reiner aus Prag. Das Hochaltarbild - „Die Auffindung der Leiche Heinrichs II. durch die Herzoginnen Hedwig und Anna” stammt von Franz de Backer aus Antwerpen. Die gesamte Plastik in Stein und Holz stammt von Carl Joseph Hiernle aus Prag. Der aus Italien stammende Breslauer Orgelbauer Adam Horatio Casparini baute 1831 das vortreffliche Orgelinstrument. Dieses Gotteshaus ist gewiss eins der wertvollsten Baudenkmale Niederschlesiens. Es wird von vielen Touristen, aber auch von Kunsthistorikern und Kunstschaffenden sowie Studenten der Kunsthochschulen in Krakau (Kraków), Wrocław (Breslau), München Und Dresden besucht. Jedes Jahr kommen auch Studenten der Kunstgeschichte polnischer Universitäten nach Legnickie Pole. Dies beweist die überregionale Bedeutung des Gotteshauses von Wahlstatt. In dem ehemaligen Benediktinerkloster wurde 1840 das preußische Kadettencorps untergebracht. Der berühmteste Zögling des Kadettenhauses war Paul von Hindenburg, der spätere Feldmarschall und Reichskanzler. Im zweiten Weltkrieg befand sich hier ein Gefangenenlager für französische, sowjetische und jugoslawische Soldaten (Offlag VIII F). Nach 1945 war das Bauwerk in der Hand der sowjetischen Armee, später der polnischen Armee. Seit 1957 ist in dem alten Konventsgebäude das größte polnische Objekt der Sozialfürsorge für Erwachsene untergebracht. Zu den Dienstleistungen des Hauses gehören die Unterbringung, die Betreuung, die Revalidation und die Edukation seiner Bewohner, die rund um die Uhr medizinisch betreut werden müssen. In dem Gotteshaus in Wahlstatt werden seit 1999 zahlreiche Instandsetzungs- und konservatorische Arbeiten durchgeführt. Bis jetzt wurden das Dach der Kirche instandgesetzt sowie zwei Fragmente der Deckenausmalung von C.D. Asam und vier Seitenaltäre - der hl. Margarete, des hl. Benedikt, der Schmerzensreichen Mutter Gottes und des hl. Adalbert - restauriert. Das größte Unterfangen der Pfarrei von Wahlstatt war die Restaurierung der wertvollen alten Orgel von 1731, eines Werkes von A.H. Casparini. Dank der großen Bemühungen der Firma für Orgelbau Und Orgelerhaltung hat das Instrument seinen authentischen barocken Klang und seine ursprüngliche Gestalt wiedererlangt. Bei den konservatorischen Maßnahmen erhält die Pfarrei Unterstützung u. A. von dem Marschallamt der Wojewodschaft Niederschlesien, dem Minister für Kultur und Nationalerbe, der Gemeinde Wahlstatt unddem Kombinat für Kupferbergbau und -verhüttung Polska Miedź S.A. Am 18. April 2004 verlieh der Präsident der Republik Polen Aleksander Kwaśniewski auf Antrag der Pfarrei hin der Kirche zur Apotheose des Heiligen Kreuzes und der Heiligen Hedwig sowie dem Klosterkomplex in Wahlstatt den Titel eines „Denkmals der Polnischen Geschichte“. Dies ist die höchste Rangbezeichnung, die einem Kultur- und Kunstdenkmal von der polnischem Regierung verliehen werden kann.
In Legnickie Pole gibt es einen Campingplatz des Sport- und Erholungszentrums (OSiR). Er ist von Mai bis einschl. September geöffnet. Der Campingplatz verfügt über 40 Übernachtungsplätze in Häuschen und 40 auf dem Zeltplatz. Das Zentrum liegt an der nach Heinrich dem Bärtigen benannten Straße ul. Henryka Brodatego. Brodatego. Das ganze Jahr hindurch geöffnet ist das Motel „Dworek” an der Autobahn A4, knapp 96 km weit in Richtung Hennersdorf (Jędrzychowice) gelegen. Es ist auch von der Oyaserstraße (Droga Gniewomierska) aus zu erreichen. Das Motel bietet den Wallfahrern und Touristen Übernachtungsmöglichkeiten mit kompletter Sanitärausstattung, einem bewachten Parkplatz Und ausgezeichneter Küche. Das Motel liegt im Zentrum der Ortschaft, in der ul. Kossak-Szczuckiej. An der Autobahn A4 in Richtung Breslau (Wrocław) befindet sich (nach 94 km) eine direkte Ausfahrt nach Legnickie Pole/Wahlstatt. An der Ausfahrt gibt es ein rund um die Uhr geöffnetes Motel und das Restaurant „Orlik“ mit Parkplatz. Vom Motel aus kommt man auf einer alten Lindenallee (Naturdenkmal) zur Kirche.
Gegenwärtig ist Wahlstatt Sitz des Gemeindeamtes mit einer Poliklinik und Zentren für Sozialfürsorge, Kultur und Sport, mit Schulen und einer Sporthalle. Die Gemeinde entwickelt systematisch ihre technische Infrastruktur sowie ihre Bildungs- und Kulturstätten. Geplant ist der Bau einer Gemeinde-Kindertagesstätte. Ferner entsteht eine neue Wohnungssiedlung. Im Jahre 2007 wurde ein neuer Lehrpfad eingerichtet. Dieser „Goldene Wanderweg” („Złoty Szlak”) führt vom Zentrum der Ortschaft aus zu den alten Bergstollen, in denen im Mittelalter nach Gold geschürft wurde. Im Bereich der Gemeinde liegt ein 48 ha großes Gebiet, das zu der Liegnitzer Wirtschaftlichen Sonderzone (Legnicka Specjalna Strefa Ekonomiczna) gehört. Die „Unterzone Legnickie Pole“ befindet sich im zentralen Teil des Bezirks Niederschlesien, in den Liegnitzer Vororten, an dem Hauptverkehrsknotenpunkt – der Kreuzung der A4 und der Landesstraße Nr. 3. Hier haben sich solche Firmen wie LENOVO, LIDL oder VOSS etabliert.
Fläche der Gemeinde Legnickie Pole - 85,4 km2
Einwohnerzahl - 4930
Wichtige Telefonnummern:
Gemeindeamt Legnickie Pole (Urząd Gminy) - 076 8582810, 076 8582811
Pfarrgemeindeamt der hl. Hedwig, der Patronin Schlesiens- 076 8582185
Gemeindezentrum für Kultur und Sport (Gminny Ośrodek Kultury i Sportu) - 076 8582827
Gemeinde-Poliklinik (Gminna Przychodnia Zdrowia) - 076 8582825
Gemeindezentrum für Sozialfürsorge (Gminny Ośrodek Pomocy Społecznej) - 076 8582823
Campingplatz des Erholungszentrums OSiR - 076 8582397
Museum der Schlacht bei Wahlstatt (Muzeum Bitwy pod Legnicą) - 076 8582398
Motel "Dworek" - 076 8582088
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